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Kapitel 1: Einleitung

1.1 Herausforderungen der Nachhaltigkeit

Mit dem Brundtland-Bericht (1987), der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro (1992) und dem Weltgipfel in Johannesburg 2002 wurde versucht, Nachhaltigkeit einer praktischen Umsetzung in Wirtschaft und Gesellschaft zuzuführen und auf der Basis einer gesellschaftlich akzeptierten Leitidee zu institutionalisieren (Weltkommission für Umwelt und Entwicklung 1987; Glasser/ Craig/ Kempton 1994). Das Nachhaltigkeitsprinzip sollte nicht mehr nur als "regulative Idee" und als Explikation eines Gerechtigkeitsprinzips in den Bemühungen von Moralphilosophen eine Rolle spielen.1 Es sollten vielmehr politisch-praktische Anstrengungen unternommen werden, damit sich Aspekte intra- und intergenerationaler Gerechtigkeit auch handlungspraktisch einlösen lassen.

Zentrale Handlungs- und Gestaltungsbereiche einer nachhaltigen Wirtschaftsweise sowie die damit verbundenen Lösungsstrategien wurden in einer Vielzahl von politischen oder politiknahen Dokumenten dargelegt. Auf internationaler Ebene gab vor allem die Agenda 21 entsprechende handlungsleitende Impulse, indem sie konkrete Ziele und Maßnahmen formulierte (Agenda 21 1992; Jänicke 2003). Die Umsetzung der Nachhaltigkeit auf nationalstaatlicher Ebene wurde in Deutschland zunächst durch wissenschaftliche Studien (BUND/ Misereor 1996; Umweltbundesamt 1997) sowie die Arbeiten der Enquête-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt" (1998; 1997; 1994) angestoßen. Diese Konzepte formulieren sehr anspruchsvolle Forderungen und Ambitionen, die gesellschaftliche und politische Akteure vor neuartige Herausforderungen stellen:

Dabei spielt, erstens, die Einbindung der verschiedensten gesellschaftlichen Akteure in den Umsetzungsprozess der Nachhaltigkeit eine herausragende Rolle. Die Agenda 21 macht unmissverständlich deutlich, dass es bei diesem Prozess vor allem auf die "Beteiligung der Öffentlichkeit" und "neue Formen der Partizipation" ankommt (Agenda 21 1992: Kap. 23.4). "Dazu gehören", so heißt es weiter, "die Mitwirkung von Einzelpersonen, Gruppen und Organisationen", womit nicht nur auf Einzelstrategien bestimmter Akteure, sondern auf das Zusammenspiel unterschiedlicher Akteure (wie Unternehmen, Konsumenten, NGO, Staat, Wissenschaft etc.) im Rahmen integrativer Vorgehensweisen für eine nachhaltige Entwicklung abgestellt wird. Die Notwendigkeit einer partizipativen Implementation des Nachhaltigkeitsprinzips ergibt sich vor allem aus dem Umstand, dass der Problemkomplex der Nachhaltigkeit eine Vielzahl von verschiedenen Interessen berührt. Die integrative Problemperspektive auf ökologische, ökonomische und soziale Fragen ruft nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen auf den Plan, die zumeist auch den Anspruch erheben, in entsprechenden Planungs- und Aushandlungsprozessen einbezogen zu werden. Gleichwohl darf die Beteiligung der verschiedenen gesellschaftlichen Akteure an einer nachhaltigen Entwicklung nicht zu Einigungsprozessen auf einem kleinsten gemeinsamen Nenner münden. Vielmehr verbindet sich mit den genannten "neuen Formen der Partizipation" die Vorstellung, dass das Zusammenspiel der mit unterschiedlichem Wissen ausgestatten Akteure zu akteursübergreifenden Lernprozessen führt und dadurch nachhaltigkeitsbezogene Probleme gelöst werden können (Leitschuh-Fecht 2002).

Zweitens wird in diesem Zusammenhang vor allem die Bedeutung der Konsumenten einerseits und der Unternehmen andererseits hervorgehoben. Die Agenda 21 widmet diesen beiden Akteuren jeweils gesonderte Kapitel, in denen u.a. die Veränderung von Konsum- und Produktionsmustern behandelt werden, die sowohl zu einer verringerten Inanspruchnahme natürlicher Ressourcen als auch zur Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse beitragen können. Eine zentrale Frage in Bezug auf die Rolle der Konsumenten ist dabei, "wie sich nachhaltige Verbrauchsgewohnheiten entwickeln lassen" (Agenda 21 1992: Kap. 4.7). Hinsichtlich der "Stärkung der Rolle der Privatwirtschaft" für eine nachhaltige Wirtschaftsweise wird die Bedeutung durch "effizientere Produktionsprozesse, vorbeugende Strategien, saubere Produktionstechnologien und -verfahren während des gesamten Produktkreislaufs" unterstrichen und "technologische Innovationen, technische Entwicklung und Anwendung, Technologietransfer und die umfassenderen Partnerschafts- und Kooperationsaspekte" als Aufgabenbereich der Privatwirtschaft formuliert (Agenda 21 1992: Kap. 30.2).

Drittens ist die Umsetzung von Nachhaltigkeit in hohem Maße auf Innovationen und gesellschaftliche Lernprozesse in den verschiedensten Bereichen angewiesen. Dies umfasst nicht nur technische, sondern vor allem auch soziale, institutionelle und kulturelle Innovationen und ihr mögliches Zusammenspiel.2 Innovationen erfordern stets Lernprozesse der beteiligten Akteure - beginnend bei den Entwicklern bis hin zu den letztendlichen Anwendern. Wir wollen dann von nachhaltigkeitsorientiertem Lernen sprechen, wenn Akteure dauerhafte Handlungsmuster annehmen, die auf eine veränderte Wissensbasis infolge reflexiver Prozesse zurückzuführen sind und auf dem Konzept der Nachhaltigkeit als Zielrahmen basieren sowie zu entsprechenden Verbesserungen führen (Siebenhüner 2004; Siebenhüner/ Müller 2003). Lernprozesse erfordert "die Förderung, Organisation und Kontinuität von permanenten Suchprozessen nach besseren Problemlösungen" (Enquête-Kommission 1998: 357; vgl. dazu auch Minsch et al. 1998). Für die komplexen und dynamischen Probleme der Nachhaltigkeit existieren keine eindeutigen Lösungspfade, sodass eine Vielzahl von Handlungsoptionen gleichermaßen sinnvoll erscheint. Lösungsstrategien können kaum noch von einer zentralen Instanz allein definiert und vorgegeben werden. Der Umsetzungsprozess der Nachhaltigkeit muss daher grundsätzlich ergebnisoffener gestaltet werden als dies traditionelle Politikansätze vorsehen. Strategien für eine nachhaltige Entwicklung müssen meist unter Unsicherheit und auf lange Frist gefunden und beurteilt werden. Dies erfordert flexible Lösungsansätze, die sich möglichst vielen neuen Anforderungen anpassen können und fehlertolerant konstruiert sind (Siebenhüner/ Müller 2003). Es ist damit der Tatsache Rechnung zu tragen ist, dass Nachhaltigkeit "als wissenschaftliche und politische Leitidee auf Lernprozesse erster und zweiter Ordnung angewiesen ist - Lernprozesse, die nicht nur auf eine Assimilation an vorgegebene Normen und Werte hinauslaufen, sondern ggfs. auch eine Korrektur der erkenntnisleitenden Orientierungsmuster einschließen" (Ulrich/ Krafft 2003: 8)

1.2 Fragestellungen und Forschungsperspektive

Vor dem Hintergrund dieser knappen Problembeschreibung beschäftigt sich das vorliegende Buch mit der übergreifenden Frage, wie weit Institutionalisierungsprozesse und - damit verbunden - gesellschaftliche Lernprozesse in Bezug auf die Verankerung von Nachhaltigkeit bei zentralen Akteursgruppen vorangeschritten sind, welche förderlichen und hinderlichen Faktoren dabei beobachtet werden können und welche Handlungsempfehlungen auf der Grundlage dieser Untersuchung formuliert werden können. Diese umfassende Fragestellung bedarf der näheren Spezifizierung, um empirisch untersucht und beantwortet werden zu können.

Wir greifen im Rahmen der Untersuchung auf einen institutionentheoretischen Ansatz zurück, der sich nicht allein auf eine indikatorgeleitete Datensammlung beschränkt, sondern es durch die zugrunde gelegte Perspektive ermöglicht, die längerfristigen Handlungskontexte der Akteure systematisch zu erfassen. Damit unternehmen wir den Versuch, das in der Agenda 21 in normativer Absicht formulierte Ziel, multiple Akteursstrategien für eine nachhaltige Entwicklung zu entwickeln, hinsichtlich eines analytischen Untersuchungsdesigns einzulösen. Anstelle der Analyse von Einzelstrategien bestimmter Akteure (der Unternehmen, des Staates, der NGOs etc.) richtet sich das Augenmerk der vorliegenden Untersuchung auf die Verflechtung verschiedener Akteure und damit auf Akteurskonstellationen. Es geht dabei, mit Norbert Elias gesprochen, um die "Entwicklung der (...) Vorstellungskraft und des (...) Denkens in Richtung auf die Wahrnehmung dieser Verflechtungen, dieser Figurationen, die Menschen miteinander bilden" (Elias 1970: 23).

Theoretischer Fokus: soziologischer Neo-Institutionalismus

Für die Untersuchung dieser Akteursverflechtungen und - damit zusammenhängend - der Handlungskontexte der einzelnen Akteure, greifen wir auf Elemente aus dem soziologischen Neo-Institutionalismus zurück und versuchen diese für die vorliegende Fragestellung zu konkretisieren. Der soziologische Neo-Institutionalismus bietet gegenüber anderen (institutionen-)theoretischen Ansätzen wichtige Vorteile (dazu eingehender Beschorner 2004a; 2004b; Beschorner/ Lindenthal/ Behrens 2004; Beschorner/ Osmers 2005):

Er basiert, erstens, auf einer verstehenden Handlungstheorie und begreift Institutionen als emergente Gebilde, die den Handlungskontext von Akteuren strukturieren, Unsicherheit (und damit Transaktionskosten) reduzieren, Verhaltenserwartungen anderer Akteure näher bestimmen und gegebenenfalls ein bestimmtes Verhalten sanktionieren.3 Der Prozess der Institutionalisierung meint aus Sicht des soziologischen Neo-Institutionalismus damit jenen Vorgang, durch den Handlungen und soziale Beziehungen schließlich nicht mehr hinterfragbar werden und als "objektiv gegeben" gelten. Er bestimmt damit die von einer Gesellschaft getragene "Wirklichkeitskonstruktion" und die Frage "was Bedeutung besitzt und welche Handlungen möglich sind" (Walgenbach 2000: 18 f.; vgl. auch DiMaggio/ Powell 1983/ 1991: 9; Beschorner/ Lindenthal/ Behrens 2004). Die von den Mitgliedern einer Gesellschaft geteilten Deutungssysteme sind durch Interaktionen zwischen diesen Mitgliedern entstanden. Sie werden von den Akteuren jedoch als extern und objektiv betrachtet (Walgenbach 2000: 18).4

Zweitens ermöglicht das Konzept des soziologischen Neo-Institutionalismus über das Konstrukt des "organisationalen Felds" (DiMaggio/ Powell 1983/ 1991; Meyer/ Rowan 1977/ 1991) und die Untersuchung institutioneller Mechanismen, die Interdependenzen (sowie die daraus resultierenden Dynamiken) zwischen verschiedenen Akteuren zu betrachten und dabei auch gesellschaftliche Lernprozesse zu untersuchen.

Der soziologische Neo-Institutionalismus in der hier vorgenommenen Anwendung auf Aspekte der Nachhaltigkeit betrachtet, drittens, die institutionelle Ausgestaltung sozialer Prozesse als grundlegend für eine nachhaltige Entwicklung. Die Art und Weise inwieweit wir ökologisch handeln, wird zuvörderst von Institutionen bestimmt. Wir betrachten in unserer Untersuchung damit nur sehr eingeschränkt die stofflich-energetische Dimension einer nachhaltigen Wirtschaftsweise, sondern wir interessieren uns für die sozialen Voraussetzungen für selbiges in dem oben beschriebenen Sinne. Damit stellt sich uns die zentrale Frage, wie die aus dem Konzept der Nachhaltigkeit ableitbaren Handlungsnormen institutionalisiert und damit für unterschiedliche Akteure handlungswirksam werden.

Empirischer Fokus: Nachhaltigkeit - Klimaschutz - Bedürfnisfelder

Der Begriff Nachhaltigkeit wird in verschiedenen Akteursfeldern für unterschiedliche Zwecke verwendet. Er gehört als normative Leitidee in der Politik ebenso zum festen Vokabular wie er von gesellschaftlichen und ökonomischen Akteuren (z.B. Unternehmen, NGOs u.a.) verwendet wird. Nachhaltigkeit ist darüber hinaus ein wissenschaftlicher Terminus, der seit etwa 15 Jahren Aspekte intra- und intergenerationeller Fairness auch begrifflich auf die Forschungsagenda einer Vielzahl wissenschaftlicher Disziplinen gebracht hat.

Das so genannte Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit dient in Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft oft als Versuch einer näheren Bestimmung des Nachhaltigkeitsbegriffs. Es besagt, dass Ökologie, Ökonomie und Soziales gleichberechtigte Ziele sein sollen:

"Ökologie, Ökonomie und Soziales sollen nicht mehr voneinander getrennt betrachtet oder gar gegeneinander gestellt werden, es geht vielmehr um eine neu anzustrebende Einheit" (Umweltbundesamt 1997: iii), denn

"nur eine Politik der Integration der drei Dimensionen [dürfte] in der Lage sein, die konzeptionellen Schwächen einer von wirtschaftlichen und sozialen Fragestellung isolierten Umweltdiskussion zu überwinden" (Enquête-Kommission 1998: 31).

Das zentrale Problem dieses Verständnisses liegt nach unserer Einschätzung gleichwohl im zumeist wenig geklärten Verhältnis der drei Zieldimensionen zueinander: Erstens, wird häufig - wie in der Argumentation der Enquête-Kommission (1998: 313) - mit Verweis auf ökonomische Sachzwänge das Ökonomische zum normativen Zielsystem erklärt. Damit nähert sich die Argumentation einem "naturalistischen Fehlschluss", bei dem das "Sein-Sollende" aus dem "Seienden" abgeleitet wird. Zweitens ist die Gleichberechtigung der ökonomischen Säule mit den Säulen "Soziales" und "Ökologie" aus normativer Sicht wenig schlüssig, da ökonomisches Handeln kein Selbstzweck, sondern Mittel zur Erreichung eines bestimmten Zwecks darstellt - z.B. Wohlstand als Voraussetzung von Freiheit. Drittens zeichnet sich das ökonomische System zwar durch starke Eigenlogiken aus, es ist aber dennoch Teil eines umfassenderen sozialen Systems: der Gesellschaft, die wiederum eingebettet in die natürlichen Systeme und ihre Funktionen zu verstehen ist.5

Wir richten unser Augenmerk in dem vorliegenden Buch auf einen (wichtigen) Teilaspekt von Nachhaltigkeit, indem wir im besonderen Maße Aspekte des Klimaschutzes betrachten. Eine solche Einschränkung erscheint uns sowohl aus forschungspragmatischen Gründen als auch aus normativer Sicht notwendig.

Der globale Klimawandel stellt aufgrund seiner Problemstruktur eine zentrale Herausforderung für die gegenwärtigen und zukünftigen Generationen dar. Er ist ein globales Problem, bei dem der Ort und die Zeit der Verursachung und die auftretenden Schäden auseinander fallen. Zudem stimmen in den meisten Fällen die wesentlichen Geschädigten nicht mit den zentralen Verursachern des Problems überein. Der Klimawandel ist in seiner wissenschaftlichen Beschreibung, Erklärung und Prognose hochgradig komplex, sodass viele Unsicherheiten fortbestehen. Das Klimaproblem ist von einer durchgreifenden Lösung weit entfernt. Die massiven Schäden durch anthropogen verursachte Klimaveränderungen sind in ihrem Ausmaß sowohl räumlich als auch hinsichtlich der zu erwartenden Schadenshöhen weitreichend. Sie betreffen (weltweit) sowohl die Gefährdung der Funktionsweise natürlicher Ökosysteme als auch die Lebensbedingungen einer Vielzahl von Menschen (WBGU 2003; IPCC 2001). Damit ist dieses Problem auch elementar für Fragen der langfristigen Wohlfahrt der Menschheit und die Funktion der Bedürfnisbefriedigung durch wirtschaftliches Handeln.

Wir richten in der vorliegenden Untersuchung unser Augenmerk auf ausgewählte Problemfelder des Klimaschutzes, indem drei so genannte Bedürfnisfelder eingehend betrachtet werden: Bauen & Wohnen, Mobilität und Information & Kommunikation. Es wird dabei im Verlauf des Buches deutlich werden, dass die traditionellen Bedürfnisfelder Bauen & Wohnen und Mobilität weiterhin zu den zentralen Bereichen einer Verursachung von Co2-Emissionen zählen und es sich bei dem Bedürfnisfeld Information & Kommunikation um einen hoch dynamischen Bereich handelt, der zunehmend Klimaschutzprobleme verursacht. Durch eine vergleichende Untersuchung dieser drei Bedürfnisfelder soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit und mittels welcher Mechanismen die Leitidee einer nachhaltigen Entwicklung institutionell verankert ist und zu welchen praktischen Konsequenzen dies in den genannten Bereichen geführt hat.

1.3 Das Buch im Überblick

Das Buch ist in acht Kapitel gegliedert: In dem nachfolgenden Kapitel 2 entwickeln wir in Rückgriff auf Elemente des soziologischen Neo-Institutionalismus die der Untersuchung zugrunde liegende theoretische Perspektive. Dabei wird zum einen der Begriff "Bedürfnisfeld" in seiner Bedeutung und in seiner theoretischen Verwendung diskutiert. Zum anderen werden wichtige Elemente des soziologischen Neo-Institutionalismus erläutert und für die forschungsleitende Fragestellung spezifiziert sowie die für den weiteren Verlauf der Untersuchung zentralen Hypothesen entwickelt. Auf dieser theoretischen Grundlage werden die Ergebnisse einer (qualitativen) empirischen Erhebung in den drei organisationalen Bedürfnisfeldern Bauen & Wohnen (Kapitel 3), Mobilität (Kapitel 4) und Information & Kommunikation (Kapitel 5) dargestellt. In Kapitel 6 werden die Einzelbetrachtungen dieser drei Bedürfnisfelder vergleichend untersucht und auf das eingangs formulierte theoretische Konzept bezogen. Es werden dabei unterschiedliche Grade der Institutionalisiertheit von Nachhaltigkeit sowie unterschiedliche Prozesse einer Institutionalisierung von Nachhaltigkeit für die jeweiligen Bedürfnisfelder herausgearbeitet, aus denen in Kapitel 7 (politische) handlungspraktische Empfehlungen formuliert werden können. Das abschließende Kapitel 8 fasst die wichtigsten Untersuchungsergebnisse zusammen.

Fussnoten

1. Für einen Überblick über verschiedene Argumentationsstrategien zur philosophischen Begründung des Nachhaltigkeitsprinzips vgl. beispielsweise die einzelnen Beiträge in Nutzinger (1996) sowie Mittelstraß (1998), Ulrich (1998) und Meyer-Abich (2001).

2. Es scheint in diesem Zusammenhang sinnvoll, von einem weit gefassten Innovationsbegriff auszugehen und darunter sowohl die Prozesse der Auffindung, Beurteilung, Verbreitung und Diffusion von Neuerungen zu verstehen als auch die Ergebnisse oder Produkte, die im Laufe dieses Prozesses entstehen. Zu den Varianten des Innovationsbegriffs vgl. Hauschildt (1993). Die Unterscheidung technischer, sozialer und institutioneller Innovationen basiert auf der Definition in Enquête-Kommission "Schutz des Menschen und der Umwelt" (1998).

3. Siehe dazu eingehender Kapitel 2.

4. Vgl. auch Galaskiewicz (1991): "Institutions are embedded and thus built within the context of larger institutions".

5. Vgl. dazu eingehender die Kritik von Meyer-Abich (2001).

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