Die zentrale Sicht der Arbeitsfläche nimmt standardmässig
der Produktsystem-Editor ein. Der Produktsystem-Editor besteht aus einer Editorfläche und einer Palette, die sich beim Start eingeklappt am
rechten Rand des Produktsystemeditors befindet. Auf der Editorfläche wird das Produktsystem aus
einer oder mehreren Prozesskette(n)
zusammengestellt und bearbeitet.
Wenn mehrere Produktsysteme geöffnet sind, kann zwischen
diesen durch Anklicken der Reiter am oberen Rand der Editorfläche
gewechselt werden. Jeder Produktsystem-Editor liegt in
einem eigenen Rahmen ("Sicht") und kann daher auf der Arbeitsfläche verschoben
werden. Durch Klick auf das Kreuz "X" im Registerkartenreiter
wird der Produktsystem-Editor geschlossen.
Durch Klick auf das
kleine Dreieck am oberen Ende des "Palette"-Balkens wird die
Palette ausgeklappt und kann dann durch Ziehen der Begrenzungslinie
zur Editorfläche beliebig verbreitert werden.
Die Palette besteht aus drei Abschnitten:
Auf der Editorfläche wird das Produktsystem aus einer oder mehreren Prozesskette(n) zusammengestellt und bearbeitet. Die Editorfläche hat links und oben eine Skala zur Orientierung und rechts und unten Scrollbalken, mit denen der sichtbare Ausschnitt verschoben werden kann. Mit Hilfe des Zoom-Werkzeugs aus der Palette kann der Ausschnitt vergrössert und verkleinert werden. In der Registerkarte "Gliederung" unter dem Navigatorfenster links in der Arbeitsfläche wird immer die gesamte zur Verfügung stehende Editorfläche angezeigt.
Jedes Produktsystem besteht aus einer oder mehreren Prozessketten. Jede Prozesskette besteht wiederum aus je genau einem Nutzungsprozess und einem Referenzfluss und beschreibt die Nutzung eines Verkehrsmittels. Bei elektrisch betriebenen Verkehrsmitteln kann die Elektrizitätsquelle durch die optionale Auswahl eines Elektrizitätsnetzprozesses festgelegt werden. Weiterhin kann man sich die Vorprozesse in der Produktionskette anzeigen lassen.
Jede gültige Prozesskette benötigt einen Referenzfluss, der angibt, wieviele Outputeinheiten (d.h. Personenkilometer) mit den jeweiligen Verkehrsmittel zurückgekegt werden sollen. Dazu muss der Inputkonnektor des Referenzflusses mit dem Outputkonnektor des Nutzungsprozesses mit Hilfe eines Fluss-Pfeils verbunden werden. Die Personenkilometerzahl kann nach Doppelklick in das Zahlenfeld des Referenzflusses verändert werden.
Jeder Nutzungsprozess zeigt in seinem oberen Teil die Inputs
(Material/Fahrzeuge in Stück und Energie/Treibstoff in Megajoule) an,
die nötig sind, um mit dem jeweiligen Verkehrsmittels einen
Personenkilometer (=output) zurückzulegen. Die pfeilartigen
Fünfecke neben den Zahlenfeldern heissen Konnektoren und dienen als Andockstellen
für die Verbindungspfeile zu anderen Prozessen.
Im unteren Teil des Nutzungsprozesses sind verschiedene Grössen mit ihren aktuellen Werten aufgelistet, die Einfluss auf den Energieverbrauch pro Personenkilometer haben. Durch Doppeklick innerhalb des Nutzungsprozesses öffnet sich ein Dialogfeld, in dem ein oder mehrere dieser Grössen geändert werden können. Die Auswirkungen auf den Energieverbrauch werden jeweils nach Beendigung des Dialogfelds direkt beim Energieinput angezeigt. Der Materialinput ändert sich bei unterschiedlicher Nutzung dagegen nicht. Je nach Verkehrsmittel lassen sich nicht alle Grössen vom Endnutzer beeinflussen, daher lassen sich manche Felder nicht verändern. Die Lebensdauer ist bei allen Verkehrsmitteln lediglich zur Information angegeben und nicht veränderbar.
Der Nutzungsprozess muss i.allg. mit Prozessen verbunden werden, die die benötigten Inputs liefern bzw. die erzeugten Outputs benötigen. Die geschieht, indem die entsprechenden Konnektoren mit Fluss-Pfeilen miteinander verbunden werden. Für jeden Output eines Referenzflusses muss immer explizit eine Verbindung mit einem Referenzfluss hergestellt werden.
Den Inputs der Nutzungsprozesse werden dagegen in ECOCLASS 0.3 automatisch geeignete Erzeugungsprozesse zugeordnet, die den gemittelten Verhältnissen in Deutschland entsprechen. Hier müssen also keine expliziten Verbindungen hergestellt werden. Dies ist gewollt, um das System so einfach wie möglich zu halten, soll aber in späteren ECOCLASS-Versionen wegfallen. Einzige Ausnahme sind elektrisch betriebene Verkehrsmittel: bei diesen ist zwar auch standardmässig ein Erzeugungsprozess für die benötigte Elektrizität voreingestellt, es können aber auch andere Elektrizitätsnetzprozesse als Quelle für die benötigte Elektrizität aus der Palette ausgewählt werden. Diese müssen dann explizit mit einem Fluss-Pfeil mit dem Elektrizitäts-Input-Konnektor verbunden werden.
Zur Veranschaulichung kann man sich seit ECOCLASS 0.2 auch die Prozesse anzeigen lassen, die die Inputmaterialien eines ausgewählten Nutzungs- oder Erzeugungsprozesses liefern. Klicken Sie hierzu mit der rechten Maustaste auf einen Prozess und wählen aus dem Pop-up-Menü den Punkt "Show Input Processes".
Beachten Sie: Die Darstellung der Vorprozesse dient allein der Veranschaulichung der Vorprozesse, die zur Erzeugung von Gütern nötig sind. Die Darstellung der Vorprozesse und ggf. die Veränderung der Vorkette hat keinen Einfluss auf die Berechnung der Emissionen.